Grabenlose Sanierung von Druckleitungen

Abwasser wird normalerweise über Freispiegelleitungen (auch Freigefälleleitungen) transportiert. Die Rohre werden mit einem leichten Gefälle verlegt, sodass die Schwerkraft für einen stetigen Abtransport sorgt. Ist dies nicht möglich – zum Beispiel aufgrund geografischer Voraussetzungen oder weil nicht genug Abwasser anfällt, müssen Pumpen nachhelfen. Weil sie mit Druck das Abwasser ableiten, sind für diesen Einsatz sind spezielle Druckrohre notwendig, die in Sachen Belastbarkeit und Stabilität besondere Anforderungen erfüllen. Trinkwasserleitungen sind übrigens ebenfalls immer Druckleitungen.

Wenn Druckleitungen in die Jahre kommen, korrodieren oder durch andere Einflüsse beschädigt sind, werden sie längst nicht mehr zwingend ausgetauscht. Über punktuelle Baugruben ist es möglich, minimalinvasiv neue Rohre in den bestehenden Leitungen zu installieren und so die Betriebssicherheit und Funktionsfähigkeit für Generationen herzustellen. In Sachen Nachhaltigkeit ein doppelter Gewinn: Bestehende Ressourcen werden erhalten, langwierige Bauarbeiten mit hohem CO2-Ausstoß werden vermieden.

Verfahren zur Sanierung

Marktübersicht Sanierungssysteme für Druckleitungen

Welches Verfahren ist für welche Situation geeignet? Die Antwort fällt angesichts der noch relativ jungen grabenlosen Technologien nicht leicht. Es gibt am deutschen Markt allerdings bereits eine Reihe von Systemen und Produkten zur Sanierung von Druckleitungen. Diese sind jeweils nach den örtlichen Gegebenheiten, den Voraussetzungen des Altrohrs und weiterer individueller Faktoren auszuwählen. Eine Tabelle mit den Spezifikationen der jeweiligen Herstellungsverfahren ein verbändeübergreifender Arbeitskreis erstellt.

Anforderungen und Hinweise für grabenlose Bauweisen mit Nutzung einer bestehenden Trasse gemäß Entwurf des rbv/GSTT/RSV-Arbeitskreises „grabenlose Bauweisen“ für das DVGW-Arbeitsblatt GW 302-2 (Arbeitsstand: April 2023)

Das Dokument ist im verbändeübergreifenden Arbeitskreis "Grabenlose Bauweisen" entstanden. Der Expertenkreis unter der Leitung von Andreas Hüttemann, zu dem neben dem RSV auch die GSTT und der Rohrleitungsbauverband gehören, erarbeitet gerade eine Ergänzung zum DVGW-Regelwerk GW 302.

Die DVGW GW 302-2 soll künftig eine Gesamtübersicht zu den technischen Möglichkeiten grabenloser Druckleitungssanierung liefern. Dieses Werk wird für die Anwendung im Trinkwasser- und Gasbereich erstellt, lässt sich hinsichtlich der Sanierungsverfahren aber auch für Abwasserdruckleitungen anwenden.

 

 

Hersteller von Sanierungssystemen im Bereich Druckleitungen

Ausführende Unternehmen

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