Nachhaltigkeit

News zum Thema

RSV-News Wir erhalten, was unter uns läuft

Unser kleiner informativer Videobeitrag zum Weltwassertag und für alle weiteren 364 Tage des Jahres.

RSV-News Navigation in Sachen Nachhaltigkeit: RSV eröffnet Arbeitskreis

Ein neuer AK soll sich mit einer Navigation zum Thema Nachhaltigkeit in der Kanalsanierungsbranche beschäftigen.

RSV-News Herausforderungen 2023: "Wir sitzen in einem Boot"

Personalmangel, steigende Energiepreise, fehlende Planungskapazitäten, AZ-Rohre: Der RSV-Vorstand sagt Firmen und

RSV-News So erklärt künstliche Intelligenz grabenlose Kanalsanierung

Wir haben die künstliche Intelligenz gefragt: Was ist grabenlose Kanalsanierung? Hier ist die Antwort.

Branchen-News Gericht: Inliner-Sanierung kann eine Erneuerung sein

Können "Inliner" mit einer Erneuerung gleichzusetzen sein? Laut aktuellem Gerichtsbeschluss lässt die Haltbarkeit darauf

RSV-News AZ-Rohre in Bayern: RSV sendet Vorschläge an Umweltminister Glauber

Mit einem Brief wendet sich der RSV an den obersten Vorgesetzten der bayerischen Gewerbeaufsichten, Staatsminister

Stellungnahmen Ohne Kunststoffe geht es nicht

In einer Stellungnahme erklärt der RSV-Vorstand, warum der Einsatz von Kunststoffen für den Erhalt der

Branchen-News Starkregen: Studie sieht erhebliche Vorsorge-Defizite

Wissenschaftler fordern klare Zuständigkeiten und bessere Finanzierung.

Stellungnahmen Fünf Gründe, warum Klimaschutz jetzt Kanalsanierung braucht!

Mehr Wertschätzung für die Kanalnetze – diese alte Forderung gewinnt aktuell durch die Corona-Krise und die spürbaren

Was Rohrsanierung mit Klimaschutz zu tun hat?

Jede Menge! Wir als Unternehmen in der Rohrleitungssanierung arbeiten im Bereich der Umwelttechnologien. Das bedeutet: Wir tragen dazu bei, dass Abwasser und Trinkwasser über sichere Leitungen transportiert wird und damit der natürliche Wasserkreislauf bestehen bleibt. Erklärungen dazu liefern wir in unserer Broschüre "Umweltschutz mit Tiefgang" sowie "Reine Privatsache".

Da wir unsere Verfahren hauptsächlich ohne Baggerarbeiten auskommen, punktet die Rohrleitungssanierung per se beim Thema Klimaschutz - Nähere Erläuterungen finden Sie weiter unten.

 

5 Gründe warum Klimaschutz jetzt Kanalsanierung braucht

1. Europäischer grüner Deal: Wir handeln

Bis 2050 klimaneutral werden – das ist das ehrgeizige Ziel der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Bestandteil des Europäischen Grünen Deals ist ein Aktionsplan, der alle Staaten verpflichtet. Was das mit Kanalsanierung zu tun hat? Verantwortliche in Unternehmen, Rathäusern und Regierungen werden künftig bei allem, was sie tun, ihren Kohlendioxid-Ausstoß rechtfertigen müssen. CO2-Reduktion, saubere Kreislaufwirtschaft und der erschwingliche Erhalt der Infrastruktur – diese im Grünen Deal aufgeführten Forderungen können wir durch erdreich-schonende und moderne Sanierungsverfahren erfüllen. (Mehr zu den Eckpunkten: EU-Kommission: "Ein europäischer Grüner Deal")

2. Die Zeit drängt

Es geht um nicht weniger als um den Erhalt einer unserer kostbarsten Infrastrukturen, die wir haben: Unser unterirdisches Abwassernetz. Seit langem ist klar: Das System kommt in die Jahre und erfordert einen stetig steigenden Instandhaltungsaufwand. In einer Umfrage des Verbands der Kommunalen Unternehmen (VKU) haben unlängst Netzbetreiber die Instandhaltung der Netze als größte Herausforderung für die Zukunft bezeichnet. Sie warnen: Damit die Abwasserentsorgung auch langfristig überall bezahlbar und verlässlich bleibt, muss deutlich mehr investiert werden. (Zu den Umfrageergebnissen: VKU: "Infrastruktur - Schatz unter der Straße. Herausforderungen für die kommunale Wasser- und Abwasserwirtschaft" und "Verlässlicher Anker – Infrastrukturen der Daseinsvorsorge stärken")

Die Folgen des Klimawandels sind vielerorts spürbar: Immer wieder kommt es zum Kollaps, wenn bei Starkregen Niederschlagswasser unkontrolliert in die Kanalisation gerät – auch aufgrund von Infiltration über schadhafte Grundstücksentwässerungsanlagen (mehr dazu: RSV, "Reine Privatsache", Broschüre)

Die Trockenheit der vergangenen Monate führt uns zudem vor Augen, dass der achtsame Umgang mit Trink- und Abwasser vonnöten ist. Die bisher gelebte Praxis, den Eintrag von wertvollem Grund- und Schichtenwasser in ein schadhaftes Abwasserkanalsystem hinzunehmen, werden wir uns unter solchen Umständen nicht mehr lange leisten können. (Mehr zum Thema Infiltration: Umweltbundesamt: "Fremdwasser in der Kanalisation belastet Klärwerke")

3. Nachhaltige Technologien? Wir haben sie

Seit fast einem halben Jahrhundert werden auf der ganzen Welt Abwasserkanäle durch Verfahren saniert, bei denen unter der Erde im alten Rohr ein neues Rohr aus einem hochfesten Faserverbundwerkstoff entsteht. Die deutschen Technologien sind dabei führend auf dem Weltmarkt. Das Schlauchlining-Verfahren hat sich in Deutschland fest etabliert und dürfte auch auf lange Sicht in vielen Situationen die Sanierungsmethode der Wahl sein. Üblicherweise werden Abschreibungszeiträume von 50 Jahren gewählt – die technische Nutzungsdauer liegt deutlich darüber. Die Nachhaltigkeit im Sinne eines generationenübergreifenden Handelns ist gegeben, ebenso im Sinne des Erhalts unserer Umwelt. (Mehr zum Thema: "50 Jahre Nutzungsdauer und mehr – mit Sicherheit?", 2019, Siebert + Knipschild GmbH)

4. Das Geld ist da

Die Corona-Krise hat gezeigt: Die zentralen Aufgaben der kommunalen Daseinsvorsorge haben wir dem Bürger viel zu lange als eine Selbstverständlichkeit untergeschoben. Seit ein paar Monaten wissen wie alle, wie wertvoll funktionierende Institutionen sind. Und dabei geht es nicht nur darum, Kontakte von Corona-Infizierten abzutelefonieren sondern auch darum, zum Erhalt der Hygiene beizutragen. Nicht nur das: Vielerorts mussten Abwasserkanäle von Feuchttüchern und Putzlappen befreit werden. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn unsere Infrastruktur in der aktuellen Situation aufgrund von langjährigen Einsparungen kollabiert wäre.

Die gute Nachricht: Kommunale Unternehmen erhalten neue finanzielle Handlungsspielräume, die das bisherige Geiz-ist-Geil-Diktat durch eine Order zu langfristigen und soliden Investitionen ersetzen. Die jüngste Haushaltsreform in den Kommunen erfordert inzwischen bundesweit nachhaltiges Wirtschaften und qualitätsorientiertes Handeln (mehr dazu: Markus Vogel, "Erfordert das neue kommunale Haushaltsrecht eine andere Denkweise? , B_I Umweltbau Sonderausgabe Schlauchlinertag 2020").

5. Der Verkehr rollt weiter

Es ist einer der handfesten Vorzüge moderner Technologien, die das Sanieren sogar von Hauptsammelleitungen unter vielbefahrenen Zufahrtsstraßen ermöglichen: Grabenlose Methoden schaffen es, Baumaßnahmen mit minimalen Eingriffen in unser tägliches Leben erfolgreich und zügig über die Bühne zu bringen. Lang anhaltende, belastende Straßensperrungen werden so für Mensch und Umwelt vermieden. (Mehr Argumente für Entscheider: RSV: "Umweltschutz mit Tiefgang", Broschüre, 2018).

Green Public Procurement

Green Public Procurement (GPP) bezieht sich auf die Praxis, bei der Regierungsbehörden oder öffentliche Einrichtungen bei ihren Einkäufen auf umweltfreundliche und nachhaltige Produkte und Dienstleistungen achten, um die Umweltbelastungen zu reduzieren. Dies umfasst sowohl die Auswahl von Produkten und Dienstleistungen, die weniger schädlich für die Umwelt sind, als auch die Förderung von Produkten und Dienstleistungen, die die Umwelt verbessern. GPP umfasst alle Bereiche des öffentlichen Einkaufs, einschließlich Bau, Verkehr, Energie, IT und Verwaltungsdienstleistungen und ist auf die Verringerung von Umweltauswirkungen wie Treibhausgasemissionen, Luft- und Wasserverschmutzung, Abfall und Ressourcenverbrauch ausgerichtet. Das Ziel von GPP ist es, durch bewusstes Einkaufsverhalten die Umweltbelastungen zu reduzieren und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit sicherzustellen und öffentliche Gelder effektiver zu nutzen.

Was hat GPP mit Kanalsanierung zu tun?

Um die Umweltbelastungen auch im Bereich der Kanalsanierung zu reduzieren, kann bei der Auswahl des ausführenden Unternehmens darauf geachtet werden, dass es umweltfreundliche Technologien und Materialien verwendet – zum Beispiel grabenlose Sanierungstechniken, bei denen der Boden und die Umwelt weniger beeinträchtigt werden, wie bei traditionellen Sanierungsmethoden.

Laut einer Studie des Umweltbundesamtes von 2018 ist der Anteil von Umweltprodukte und -dienstleistungen am gesamten Einkauf der öffentlichen Hand in Deutschland bei ca. 3,5 Prozent und es gibt noch Potential für eine Erhöhung. GPP hat eine positive Auswirkung auf die Wirtschaft, da es die Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten und Dienstleistungen erhöht, was wiederum die Entwicklung und Produktion dieser Produkte fördert und Arbeitsplätze schafft. Es gibt Schätzungen, dass eine Erhöhung des Anteils umweltfreundlicher Produkte und Dienstleistungen am öffentlichen Einkauf in Deutschland das BIP um mehrere Milliarden Euro pro Jahr steigern könnte.

Es ist wichtig anzumerken, dass die Umsetzung von GPP ein kontinuierlicher Prozess ist und ein kontinuierliches Engagement der Regierung und der öffentlichen Einrichtungen sowie eine Zusammenarbeit mit Unternehmen und Umweltverbänden erfordert, um die Umweltbelastungen zu reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu stärken.

Beispiele für Länder, die Green Public Procurement (GPP) erfolgreich umsetzen


Schweden hat seit den 1990er Jahren erfolgreich GPP eingeführt und hat damit einen Anteil von über 20% an umweltfreundlichen Produkten und Dienstleistungen am gesamten Einkauf der öffentlichen Hand erreicht. Die Regierung hat ein Nationales Aktionsprogramm für GPP (NAP GPP) etabliert, das klare Ziele und Strategien für die Umsetzung von GPP in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Einkaufs festlegt.


Finnland hat ein sehr erfolgreiches GPP-System etabliert, das auf einer breiten Beteiligung von Unternehmen und Umweltverbänden beruht. Durch die Einrichtung von Umweltzeichen und Umweltkriterien für Produkte und Dienstleistungen hat das Land es Unternehmen erleichtert, umweltfreundliche Angebote zu erstellen und den öffentlichen Einkauf zu nutzen, um die Nachfrage zu steigern.


Frankreich hat in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, um GPP zu fördern. Die Regierung hat ein nationales Aktionsprogramm für GPP etabliert, das Ziele für den Anteil umweltfreundlicher Produkte und Dienstleistungen am öffentlichen Einkauf festlegt. Es hat auch mehrere Finanzierungsinstrumente eingerichtet, um Unternehmen bei der Entwicklung und Produktion von umweltfreundlichen Produkten und Dienstleistungen zu unterstützen.

In den USA hat der Executive Order "Federal Leadership in Environmental, Energy, and Economic Performance" aus dem Jahr 2009, die Regierung dazu verpflichtet, GPP-Strategien und -Prozesse einzuführen, um die Umweltbelastungen durch den öffentlichen Einkauf zu reduzieren. Jede Bundesbehörde hat nun ein GPP-Programm, das auf die Identifizierung und den Einsatz von umweltfreundlichen Produkten und Dienstleistungen abzielt und es Unternehmen erleichtert, Angebote für den öffentlichen Einkauf zu erstellen.

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