Schlauchlining in Abwasser-Druckleitungen
Grabenlose Lösung für beschädigte Druckrohre
Seit Jahrzehnten ist das vor Ort härtende Schlauchlining (auch oft als "Inliner"-Verfahren bezeichnet) im Abwasserbereich im Einsatz. Die Technik rückt zunehmend in den Fokus auch bei Abwasserdruckleitungen: Zahlreiche Schlauchliner-Hersteller haben auf die Anforderungen angepasste Systeme entwickelt und bieten diese als Druckschlauchliner an.
Die Stärken des Verfahrens haben sich vielfach in Projekten bewährt: Die geringe Querschnittsverringerung stellt eine hohe hydraulische Leistungsfähigkeit im Kanal sicher. Zudem zeichnen sich die Systeme durch ihre Flexibilität und Bogengängkeit aus.
Mit der DIN EN ISO 11297-4 ist eine international geltende Norm für diese Produktgruppe veröffentlicht. Zudem ist der vor Ort härtende Druckschlauchliner im Sinne der Normen-Klassifikation für folgende Klassen anwendbar:
- Klasse A: unabhängig, vollständig statisch belastbar, eng anliegend
- Klasse B: eigene Ringsteifigkeit, interaktiv, semi-statisch belastbar
- Klasse C: beruht auf einer Klebeverbindung, interaktiv, semi-statisch belastbar
Verbindungstechniken an das bestehende Druckleitungsnetz sind ebenfalls vorhanden: Möglich ist eine Verbindung über das Altrohr, über ein Fitting oder über den Druckschlauchliner selbst. Übliche Anschlüsse an Abwasserdruckschlauchliner sind Armaturen, wie zum Beispiel Ventile und Schieber oder weitere Druckleitungen.
Abbildung:Beispiel zur Herstellung von Anschlüssen am Druckschlauchliner. Weitere Details finden Sie im Merkblatt 1.2
Eignungsprüfung für Druckschlauchliner
Kostenfrei zum Herunterladen: Das RSV-Merkblatt Druckschlauchlining
Welche Verfahren sind für welche Schadensfälle geeignet? Was ist bei der Sanierung zu beachten? Welche Vorarbeiten müssen getroffen werden? Wie werden Anschlussleitungen angeschlossen und Verbindungen gesetzt?
Antworten auf diese Fragen gibt das RSV-Merkblatt zum Druckschlauchlining – das bisher einzige Regelwerk für für diesen Bereich am Markt. Das Dokument richtet sich an Auftraggeber für die Sanierung von Druckrohrleitungen, aber auch an Ingenieurbüros und ausführende Unternehmen sowie Hersteller. Sie erhalten für diesen speziellen Anwendungsfall eine Orientierung von der Planung über die Ausschreibung bis zu Einbau und Qualitätssicherung.
RSV-Merkblatt 1.2 (veröffentlicht im Mai 2019)
RSV-Arbeitskreis 1.2
Der Arbeitskreis hat im Jahr 2019 ein Merkblatt erstellt, welches die normative Basis darlegt, Anforderungen an Materialien, Techniken und Verfahren definiert sowie die Grundlagen der Planung, Ausführung und Prüfung beschreibt. Das System Druckschlauchliner, bestehend aus dem Schlauchliner sowie seinen Anbindungen und Anschlüssen in das Druckleitungsnetz wird hier erstmals definiert und auf Basis von typischen Betriebsbedingungen in einem Druckrohrsystem die Anforderungen an die Qualitätssicherung festgelegt.
Der RSV hat erstmals Gesamtanforderungen an das System definiert und schließt damit die Lücken im vorhandenen Regelwerk.
Im Arbeitskreis sind ausführende Unternehmen, Systemhersteller, Prüflaboratorien und Netzbetreiber tätig. Von Seiten der Entwässerungsbetriebe waren Verantwortliche aus Bremen, Hamburg und Köln dabei.
Barbosa, Firmino – Relineeurope
Böhne, Wendelin – ehem. Brandenburger Liner
Frisch, Thomas – Frisch & Faust Tiefbau
Dr. Füchtjohann, Nils – Saertex multiCom
Haacker, Andreas – Siebert + Knipschild
Hüttemann, Andreas – rbv
Jensen, Stefan – Rohrsanierung Jensen
Körner, Caroline – Städtische Entwässerungsbetriebe Köln
Messer, Karsten – Hanse-Wasser Bremen
Quernheim, Lars – BKP Berolina
Schikora, Stefan Langenhagen
Sieweke, Wilfried – BKP Berolina
Wahr, Jens Herne – Diringer & Scheidel Rohrsanierung
Gäste
Dr. Alexander, Jürgen – ehemals Impreg
Buchner, Wolfgang Hamburg Wasser
Kappauf, Albert – Aarsleff Rohrsanierung
Will, Daniel – Impreg
Marktübersicht Sanierung von Druckleitungen
Informationen über Sanierungssysteme finden Sie auf unserer Übersichtsseite Druckleitungen