Fragen und Antworten zu Beschichtungsverfahren
Leitungen werden heute meistens auf "klassische" Weise entfernt und erneuert. Die Neuinstallation ist Standard, wenn es um die Instandsetzung von innenhäuslichen Trinkwasserleitungen geht. In Zeiten von Handwerkermangel ist das allerdings oft kaum zu "stemmen". Seit einigen Jahren gibt es Systeme, bei denen Kunststoffe in die Leitungen eingebracht werden und anschließend zu einem Rohr im Rohr härten. Diese Verfahren sind in der Instandsetzung innenhäuslicher Entwässerungsanlagen üblich. Bei Trinkwasserleitungen gelten allerdings erhöhte Anforderungen an die Hygiene und an die Warmwasser-Beständigkeit. Systemhersteller, die Verfahren für Trinkwasserleitungen anbieten, müssen über einen jährlich zu erneuernden Konformitätsnachweis nach KTW-BWGL belegen, dass ihr System für den Einsatz geeignet ist. Nach der Installation muss der Erfolg über Trinkwasserproben belegt werden.
Anbieter, die diese Voraussetzungen nicht erfüllen und nur mit Aussagen wie "geprüfte Qualität" werben, können nicht als zuverlässig bezeichnet werden.
Epoxidharze sind nach den Vorgaben des Umweltbundesamtes – in Abhängigkeit der in der Rezeptur eingesetzten Inhaltstoffe – erlaubt. Sämtliche Rohstoffe der Rezepturen müssen auf den sogenannten Positivlisten der KTW-BWGL aufgeführt sein. Die Anwendung des Systems ist nach der Trinkwasserverordnung nur mit gültiger Konformitätsbestätigung erlaubt. Erfragen Sie diese beim Anbieter.
Grundsätzlich haben sich Epoxidharze seit mehr als 25 Jahren beim Einsatz in Trinkwasserversorgungsleitungen und -behältern bewährt.
Das Material überzeugt durch seine sichere Polyadditionshärtung und bildet bei Einhaltung der erlaubten Inhaltstoffe und Einsatzkriterien inerte, lebensmittelsichere und langlebige Produkte. So nutzen auch andere Verfahrensgruppen Epoxidharze, ohne dass es zu Grenzwertüberschreitungen gekommen ist.
So genannte „Druckschlauchliner“ werden unterirdisch als Rohr-in-Rohr-Systeme in schadhafte Trinkwasserleitungen eingebracht und mindern die Gefahr von Rohrbrüchen und Versorgungsausfällen. Qualitätsanforderungen hat der RSV im Merkblatt 1.3
Als Verband, der sich für das Vertrauen in hochwertige minimalinvasive Instandsetzungsverfahren einsetzt, machen uns solche Fälle immer wieder sprachlos.
Für uns ist offensichtlich, dass Bisphenol-A-Grenzwertüberschreitungen aus Systemen in der Vergangenheit resultieren, die nach heutigen Maßstäben nicht hätten verwendet werden dürfen. Leider gibt es immer noch Anbieter am Markt, die mit irreführenden Zertifikaten auf Kundenfang gehen und nicht zugelassene Systeme anwenden.
Die vollständige Stellungnahme finden Sie hier.
Der Leitungsquerschnitt verringert sich nur um wenige Millimeter. Beeinträchtigungen resultieren in der Regel daraus nicht.
Pro Wohneinheit wird eine Dauer von 3 bis 5 Tagen angesetzt. In dieser Zeit kann eine provisorische Wasserversorgung zur Verfügung gestellt werden. Während der Sanierung ist die Immobilie weiterhin bewohnbar.
Da es sich um einen sensiblen Bereich handelt, ist die Entnahme von mindestens zwei Trinkwasserproben nach der Installation verpflichtend. Empfehlenswert ist es darüber hinaus, von Zeit zu Zeit eine Wasserprobe zu entnehmen (vor allem aus dem Warmwasserbereich) und beim örtlichen Trinkwasserlabor prüfen zu lassen.
Bei uns. In unserer Unternehmenssuche finden Sie Mitgliedsunternehmen, die die oben genannten Anforderungen erfüllen. Wir achten bei unseren Mitgliedern darauf, dass sie über Qualifizierungsnachweise verfügen und zugelassene Systeme verwenden.
Die nach KTW-BWGL zugelassenen Verfahren, die für die Innenbeschichtung von Trinkwasserleitungen zum Einsatz kommen, benötigen eine spezielle Gerätetechnik sowie eine entsprechende Ausbildung. Dies gehört nicht zum Standard für Installateure. Sollte ein Installationsbetrieb Interesse daran haben, die Systeme anzuwenden, vermitteln wir gern den Kontakt zu zertifizierten Systemanbietern.