RSV-News – Forderung nach Nachhaltigkeit bestimmt den RSV-Kurs
Positionen zur Nachhaltigkeit entwickeln, Nachwuchs gewinnen und grabenlose Techniken voranbringen: Bei der RSV-Mitgliederversammlung wurde der Kurs fürs nächste Jahr abgesteckt.
Der Beiratsvorsitzende Andreas Schreiber brachte die aktuellen Herausforderungen des RSV in seiner Rede auf den Punkt: "Die Branche der grabenlosen Sanierung hat eine hervorragende Ausgangsposition. Wir brauchen aber eine klare Darstellung der Vorteile, die den ausschreibenden Bauherren wirklich hilft", lautete die Forderung. Schreiber, der bei den Liegenschaften der Deutschen Bahn zuständig ist für die Instandhaltung der Entwässerungsleitungen, kritisierte in seiner Ansprache den auf Messen und Veranstaltungen sichtbaren Wettbewerb zwischen Kunststoffrohr- und Betonrohrindustrie. "Nur ein Produkt-Bashing hilft uns nicht weiter", so Schreiber.
Arbeitskreis Nachhaltigkeit: Kontinuierlich am Ball bleiben
Der RSV hatte beim Iro-Rohrleitungsforum den Arbeitskreis Nachhaltigkeit gegründet, dabei aber noch keine konkreten Ziele festgelegt. "Das Tempo, mit dem sich derzeit die politischen Rahmenbedingungen verändern, ist enorm. Insofern lautet das Ziel, möglichst zügig erste erste Ergebnisse zu liefern, aber auch kontinuierlich am Ball zu bleiben", erklärte RSV-Vorstandsmitglied Volker Neubert bei der RSV-Mitgliederversammlung.
Dass das Thema bald von der Auftraggeberseite auf den Tisch kommt, daran ließ Beiratschef Schreiber keinen Zweifel: "Die Forderungen vom Gesetzgeber bzw. den vergebenden Stellen werden immer schärfer, andere Länder – zum Beispiel die Niederlande – sind da schon weiter. Aber das wird auch in Deutschland ankommen."
Neues Merkblatt, neue Arbeitskreise
Bei der Mitgliederversammlung in Kassel im Vorfeld der Ro-Ka-Tech waren rund 30 Mitglieder dabei, einige hatten sich online dazugeschaltet. Vorstand und Geschäftsstelle nutzten die Gelegenheit einen Blick auf die vergangenen Aktivitäten zu werfen und die Pläne für dieses Jahr vorzustellen. Zu den Höhepunkten zählte die Veröffentlichung des Merkblatts 2.2, die Gründung neuer Arbeitskreise und diverse öffentliche Stellungnahmen zu aktuellen Themen.
Insgesamt habe sich der Verband in den letzten Monaten verstärkt in der Politik positioniert und damit in einzelnen Bundesländern Erfolge erzielt. So konnte sich der RSV bei einen Termin im Umweltministerium in Schleswig-Holstein beim Thema Dichtheitsprüfung positionieren. "Das ist etwas, wovon der Verband vor einigen Jahren nur geträumt hat", fasste Vorstandsvorsitzender Andreas Haacker zusammen.
Antrag AZ-Verfahren eingereicht
Der Antrag auf Anerkennung des vor Ort härtenden Schlauchlinings als emissionsarmes Verfahren nach der TRGS 519 gehörte zu den wichtigsten aktuellen Projekten, über die Geschäftsführerin Reinhild Haacker berichtete. Sie dankte an dieser Stelle insbesondere Daniel Korczinski und Jürgen Zinnecker, die ehrenamtlich viel Zeit für die Vorbereitung und die Begleitung der Messungen investiert hatten. Durch die Veröffentlichungen und Stellungnahmen hatte der RSV mit dazu beigetragen, dass das bayerische Umweltministerium seine Rechtsauffassung in Bezug auf die Sanierung von Asbestzementrohren geändert hat.
Mehr als 30.000 Downloads
Unter der Überschrift "Ein Jahr in Zahlen" präsentierte die Geschäftsstelle eine Reihe von Kennziffern, die die Produktivität des Verbands widerspiegeln. So wurden allein im Jahr 2022 von der Website 34.411 Dokumente von der Internetseite heruntergeladen. Zudem hat der Verband durch seine Aktivitäten in den Social-Media-Kanälen für Aufmerksamkeit gesorgt.
Umwelttechnische Berufe: Sanierung künftig fest im Programm
Eine besondere Würdigung erging an Anja Janßen, die die Interessen der Rohrleitungssanierung im verbändeübergreifenden Gremium zur Neuordnung der umwelttechnischen Berufe vertritt. "Wir haben damit erstmalig die Sanierung als standardmäßigen Bestandteil der überbetrieblichen Ausbildung etabliert. Das hat viele Stunden Arbeit gekostet und wir freuen uns sehr, dass Anja Janßen ihre wertvolle Zeit dafür geopfert hat", erklärte Reinhild Haacker. Da noch eine entscheidende Sitzung fehlt, ist eine Veröffentlichung des Verhandlungsergebnisses noch nicht möglich. Im August werde es aber bereits zwei Kickoff-Events an der Berufsschule in Gelsenkirchen geben, in denen die Schüler über die Berufsfelder und Technologien informiert werden.
Gemeinsame Plattform für grabenlose Techniken geplant
Wie es um das Zusammengehen mit der GSTT steht, darüber berichtete Vorstandsmitglied Benedikt Stentrup. Es habe in den vergangenen Monaten mehrere Treffen der Task Force zur Fusion gegeben, die in veränderter Zusammensetzung konstruktiv weiterarbeitet. "Wir konzentrieren uns schon einmal um die Sacharbeit, die im Fall einer Fusion ohnehin getan werden muss. Die Darstellung der grabenlosen Verfahren – das ist unser gemeinsamer Schwerpunkt. Und was das betrifft kommen wir richtig gut voran", so Stentrup. Konkret entwickelt die Task Force gemeinsame Plattform, die im kommenden Jahr zur Verfügung stehen soll. Neben Stentrup ist Volker Neubert als RSV-Vorstandsmitglied in der Task Force aktiv, von der GSTT sind Susanne Leddig-Bahls und Thorsten Schulte an Bord.
Bei der letzten Mitgliederversammlung im September vergangenen Jahres hatten sich die Mitglieder für weitere Gespräche zur Verschmelzung mit dem Verband ausgesprochen.
Vorstand wiedergewählt
Der Kurs stimmt, weiter so! Die RSV-Mitgliederversammlung hat in Kassel den aktuellen Vorstand für weitere zwei Jahre bestätigt. Andreas Haacker (Vorstandsvorsitzender) sowie Benedikt Stentrup und Volker Neubert (Stellvertreter) wurden einstimmig wiedergewählt. Auch alle anderen Beschlüsse wurden ohne Gegenstimmen getroffen.
Aufruf zu mehr Beteiligung
Der Kritik von Anwesenden, dass sich in Kassel zu wenige Mitglieder an der Versammlung beteiligten, pflichtete der Vorstand uneingeschränkt bei. Angesichts voller Terminkalender sei das Finden von geeigneten Terminen und Veranstaltungsorten allerdings keine leichte Aufgabe."Wir werden aber uns Gedanken machen", lautete deshalb die Ankündigung für das nächste Meeting. Weiterhin soll es auch bei künftigen Mitgliederversammlungen die Möglichkeit geben, online dabei zu sein.

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