RSV-News – Neues Merkblatt TIP-Verfahren veröffentlicht
Komplett runderneuert: Das Merkblatt zum "Tight-In-Pipe"-Verfahren steht zum Download bereit.
Seit Ende März enthält die Liste der RSV-Merkblätter ein aktualisiertes Dokument: Das Merkblatt zum TIP-Verfahren ist nach mehrjähriger Arbeit überarbeitet und kann auf der RSV-Website kostenlos heruntergeladen werden.
QR-Code statt Papier
Der Arbeitskreis – bestehend aus Vertretern von ​ausführenden Unternehmen, Ingenieurbüros, ​Rohrherstellern und Netzbetreibern – präsentierte das neue Blatt beim iro-Rohrleitungsforum in Oldenburg der Öffentlichkeit. Anstatt es zu drucken, hat der RSV Bierdeckel mit dem QR-Code zum Downloadbereich produzieren lassen​.
Die Neuerungen
Vergleicht man die aktuelle Ausgabe des "Merkblatt 2.2" mit dem aus dem Jahr 2012, so hat sich eine Menge verändert. In dem 41 Seiten starken Werk hat der Arbeitskreis die einzelnen Verfahrensvarianten detailliert beschrieben, Hinweise zur Nutzungsdauer hinzugefügt und konkrete Empfehlungen für Arbeitssicherheit und Qualitätssicherung gegeben. Nach Einschätzung des Arbeitskreises kann das Verfahren sowohl als Renovierungsverfahren als auch als Erneuerungsverfahren betrachtet werden.
Renovierung oder Erneuerung?
Klassischerweise wird das Tight-In-Pipe-Verfahren in der Rubrik der grabenlosen "Erneuerung" angesiedelt, da es vor allem bei stark beschädigten Rohren zum Einsatz kommt (Altrohrzustandes IIIa nach DWA-A 143-2).
Allerdings ​stößt ​die Technologie auch ​zunehmend bei Netzbetreiber​n auf Interesse,​ die Lösungen für kleinere und mittlere Rohrschäden suchen. Insofern wird das TIP-Verfahren beim Ansatz der Altrohrzustände I bis III der Technikfamilie „Renovierung“ zugeordnet. "Unabhängig von der Betrachtung der Einordnung als Renovierungs- bzw. Erneuerungsverfahren, können im Verfahren die Abschreibungszeiträume wie die einer Neuverlegung in offener Bauweise betrachtet werden", heißt es im Merkblatt.
Ă–kologische Aspekte berĂĽcksichtigt
"​Ein wichtiger Punkt, den wir erstmals im Merkblatt aufgenommen haben, ist die Frage der ökologischen Aspekte", erklärt A​rbeitskreis-Obmann Nico Schlenther. "Die Frage nach der CO2-Verträglichkeit und dem Einsatz von Kunststoffen im Boden – Stichwort Mikroplastik –​ wird uns​ immer häufiger​ gestellt​. Neben der Tatsache, dass es sich um ein grabenloses bzw. grabenarmes Verfahren handelt, können wir beim Einsatz von Rohren aus PE und PP hier eine eindeutige Aussage treffen."
Neu: Verfahrensbeschreibungen online
Neben den Merkblättern arbeitet der Verband am Aufbau einer Verfahrensdatenbank, in der die Charakteristiken der grabenlosen Verfahren aufgeführt werden, quasi wie ein Online-Steckbrief (auch erreichbar im Menüpunkt "Verfahren")