RSV-News – RSV-Schlauchlinerindex: Uneinheitliches Bild bei Rohstoffen
Auch wenn sich bei den Erzeugerpreisen insgesamt eine leichte Beruhigung einstellt – bei Glasfasern und bestimmten Ausgangsstoffen geht's weiterhin rauf.
Im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres hat sich beim RSV-Schlauchlinerindex GP-RS 0 im April – erstmals seit Anfang 2021 – ein kleines Minuszeichen eingeschlichen, doch das täuscht.
Der Mittelwert aller drei Schlauchliner-Indizes sank im April und Mai um jeweils rund 3 Prozent zum Vorjahresmonat. Dies hat mit einem Basiseffekt zu tun – bei Chemieprodukten setzt sich eine leichte Erholung fort, nachdem es im Vorjahr kräftige Preissprünge gegeben hatte.
Anders sieht es aus bei jenen Stoffen, die viel Energie bei der Produktion benötigen: Der Rohstoffpreis für Glasfasern hat sich im Vergleich zum Vorjahr um fast 14 Prozent verteuert, Aluminiumhydroxid um 8 Prozent. Der Index-Wert für den GP-RS 3 (UP-Glasfaserliner) stieg im Mai um 4,8 Prozent, während er beim GP-RS 2 (UP-Nadelfilzliner) um 3 Prozent und beim GP-RS 1 (EP-Nadelfilzliner) um 9,7 Prozent sank.
Die aktualisierte Berechnungshilfe zur Index-Berechnung zum Herunterladen
Entwicklung zum Vorjahresmonat | Januar | Februar | März | April | Mai |
GP-RS 1 | 8,13% | 5,00% | 2,52% | -7,91% | -9,70% |
GP-RS 2 | 14,31% | 8,27% | 5,70% | -0,98% | -3,00% |
GP-RS 3 | 18,62% | 15,65% | 13,98% | 2,19% | 4,81% |
GP-RS 0 | 13,27% | 9,28% | 7,03% | -2,62% | -3,20% |
Die Daten hat der RSV auf Basis der Preis-Indizes (Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte) ermittelt. Der GP-RS 0 bildet den Mittelwert der verschiedenen Schlauchliner, wobei sich dieser Effekt bei den verschiedenen Schlauchlinern unterschiedlich darstellt.
Bei Rohren aus Beton, Zement und Kunststein hat sich zuletzt laut Statistischem Bundesamt eine Preissteigerung um 14,4 Prozent ergeben.
Anders als bei Kunststoffen, die im Jahr 2021 kräftige Preisschocks erlebt hatten, verteuerten sich Beton und Steinzeug erst im Jahr 2022 deutlich (siehe Artikel: Preisbilanz 2022: Materialpreise und Baukosten im Überblick.
Achtung, Korrektur für den GP-RS 2 aus der Meldung für Januar und Febraur
In der letzten Meldung der Indexpreise hat sich ein Fehler in der Zellenformel für den GP-RS 2 (UP-Nadelfilzliner) für die Monate Januar und Februar eingeschlichen. Dieser wurde inzwischen korrigiert. Sollten Sie auf Basis der Tabelle den GP-Wert für Ausschreibungen eingetragen haben, berücksichtigen Sie dies bitte. Mehr dazu in der Korrekturmeldung.
Die aktuellen Daten
Hinweis: Das Statistische Bundesamt übermittelt einmal monatlich (um den 20. herum) die Werte aus dem jeweiligen Vormonat. Abgebildet werden in der amtlichen Statistik Preise für Rohstoffe und Produkte aus Deutschland. Der vom RSV ermittelte Index für Schlauchliner stellt eine Einschätzung dar, um Schwankungen nach der Preisgleitklausel gemäß des Vergabehandbuchs des Bundes nachvollziehen zu können.
Aktuelle Daten 2023 | Januar | Februar | März | April | Mai |
GP-RS 1 Index Nadelfilzliner EP | 155,405 | 152,02 | 149,82 | 145,785 | 144,94 |
GP-RS 2 Index Nadelfilzliner UP | 134,32 | 130,66 | 130,03 | 127,96 | 127,93 |
GP-RS 3 Index Glasfaserliner UP | 136,35 | 134,15 | 134,95 | 133 | 132,8 |
GP-RS 0 Schlauchliner gesamt | 142,03 | 138,94 | 138,27 | 135,58 | 135,22 |
Entwicklung GP-RS 0 zum Vormonat | 2% | -2,17% | -0,49% | -1,94% | -0,26% |
Entwicklung GP-RS-0 zum Vorjahresmonat | 13,27% | 9,28% | 7,03% | -2,62% | -3,20% |
Hinweis: Für ausschreibende Stellen in der Kanalsanierung bietet der RSV aktuelle Empfehlungen zur Anwendung des Formblatts 225a (Preisgleitklausel).
Weitere Hinweise auf der Seite "Materialpreise".
(ohne Gewähr)
Bildnachweis: Adobe Stock
Ein Blick auf den Baupreisindex...
Wie haben sich die Preise auf dem Bau entwickelt? Einmal im Quartal gibt das statistische Bundesamt hierzu ein Update. Mit einem Indexwert von 162,2 liegt der Indexwert für "Entwässerungskanalarbeiten Wohngebäude" im Mai nur minimal unter dem Höchstwert aus November 2022 (162,4). Im Vergleich zum Vorjahresquartal betrug der Anstieg 5 Prozent. Im Vergleich zum Mai 2020 haben sich die Leistungen allerdings um satte 36 Prozent verteuert.