RSV-News Preisbilanz 2022: Materialpreise und Baukosten im Überblick

Während die Kosten im Baubereich kontinuierlich steigen, haben sich die Materialpreise fürs Schlauchlining auf hohem Niveau eingependelt.

Seit Anfang des vergangenen Jahres verfolgt der RSV monatlich die Preise für Rohre und Ausgangsstoffe beim Schlauchlining. Das Ziel: Bei Anwendung der Stoffpreisgleitklausel in Ausschreibungen eine offizielle und anerkannte Vergleichsbasis zu bieten. Der eigens gebildete RSV-Index für Schlauchliner hat sich im Dezember auf hohem Niveau aus dem Jahr 2022 verabschiedet, wenngleich erneut nur geringe Ausschläge zum Vormonat zu erkennen waren. Der "GP RS 0", der den Mittelwert aus drei verschiedenen Linertypen abbildet, liegt seit April nahezu unverändert bei rund 140 Punkten. Zu Beginn des Jahres 2022 hatte er noch bei 125 Punkten gelegen.

Dass der Preisanstieg im Dezember im Vergleich zum Vorjahr "nur" 13,6 Prozent beträgt, hängt mit einem besonderen Basiseffekt zusammen. Denn: Im Jahr 2021 waren die Preise zum Jahresende merklich in die Höhe geschnellt. Der Anstieg um 30 Prozent im Dezember 2021 war mit Abstand der höchste Ausschlag sämtlicher vergangenen Jahre. Ein solcher Wert wurde auch im Jahr 2022 nicht erreicht, was zeigt, dass das "Einpreisen" der steigenden Energiekosten vor einem Jahr offensichtlich bereits vollzogen wurde.

Juli 2022 höchster Anstieg bei Betonrohren

Einen kontinuierlichen Aufwärtstrend gab's bei Rohren aus Beton, Zement und Kunststein, die sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 17 Prozent verteuerten. Hier liegt der Index im Dezember bei 143 Punkten, nach 122,7 Punkten im Dezember des Vorjahres. Den größten Preisanstieg der vergangenen Jahre gab es übrigens im Juli 2022. im Jahresvergleich verteuerten sich Rohre um 22 Prozent.

Hinweis: Das Statistische Bundesamt übermittelt einmal monatlich (um den 20. herum) die Werte aus dem jeweiligen Vormonat. Abgebildet werden in der amtlichen Statistik Preise für Rohstoffe und Produkte aus Deutschland. Der vom RSV ermittelte Index für Schlauchliner stellt eine Einschätzung dar, um Schwankungen nach der Preisgleitklausel gemäß des Vergabehandbuchs des Bundes nachvollziehen zu können.

 

Aktuelle Daten 2022 Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember
GP-RS 1 Index Nadelfilzliner EP 143,715 144,775 146,14 158,315 160,51 161,37 160,97 160,60 158,66 155,89 153,68 152,26
GP-RS 2 Index Nadelfilzliner UP 117,51 120,675 123,02 129,22 131,88 135,34 134,97 135,57 134,86 134,75 134,31 132,50
GP-RS 3 Index Glasfaserliner UP 114,95 116 118,4 130,15 126,7 131,35 131,60 133,20 134,70 137,00 135,50 135,15
GP-RS 0 Schlauchliner gesamt 125,39 127,15 129,19 139,23 139,70 142,68 142,51 143,12 142,74 142,54 141,16 139,97
Entwicklung GP-RS 0 zum Vormonat 2% 1,40% 1,60% 7,77% 0,34% 2% 0% 0% 0% 0% -1% -1%
Entwicklung GP-RS-0 zum Vorjahresmonat 27% 26% 27% 25% 23% 24% 21% 21% 21% 18% 18% 14%

Die aktualisierte Berechnungshilfe zur Index-Berechnung zum Herunterladen

 

Hinweis: Für ausschreibende Stellen in der Kanalsanierung bietet der RSV aktuelle Empfehlungen zur Anwendung des Formblatts 225a (Preisgleitklausel).

Weitere Hinweise auf der Seite "Materialpreise".

Vergleich mit Baupreis-Indizes für Entwässerungsarbeiten

Vergleicht man die Kosten für Bauleistungen insgesamt, so nehmen die Materialpreise keine Sonderstellung (mehr) ein. Denn die Kosten in der Bauwirtschaft gehen insgesamt kontinuierlich rauf. Dies bilden aktuell die  Baupeisindizes ab, die vom Statistischen Bundesamt quartalsweise ermittelt werden.

Seit Mitte 2021 zweistelliger Preisanstieg bei Entwässerungsarbeiten

So erreichte der Index für Entwässerungsarbeiten in "Ortskanälen" im Ingenieurbau Ende 2022 einen Spitzenwert von fast 157 Punkten, nach rund 134 Punkten im gleichen Quartal des Vorjahres. Seit eineinhalb Jahren steigen die Preise in zweistelliger Höhe zum jeweiligen Quartal des Vorjahres.

Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Index für "Entwässerungskanalarbeiten" im Bereich "Instandhaltung von Wohngebäuden". Schon Mitte 2021 gingen die Preis m 16 bis 19 Prozent rauf. Die Leistungen verteuerten sich im Jahr 2022 nochmal um jeweils 17 bis 19 Prozent.

Steigende Energiekosten, höhere Ausgaben für Personal und erhöhte Sicherheitsauflagen dürften eine Rolle bei der Preisentwicklung spielen.

 

(ohne Gewähr)

Bildnachweis: Adobe Stock

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