Branchen-News EU plant strengere Regeln für Trinkwasserleitungen

Die EU-Richtlinie, die in der Union die Trinkwasserqualität regelt, ist erst 2015 umfassend geändert worden. Unzureichend, nicht einheitlich umgesetzt, ohne geeignete Überwachung - aus diesen Gründen soll sie nun angefasst werden.

"Mit den neuen Vorschriften werden die Qualitätsstandards für Trinkwasser auf den neuesten Stand gebracht", teilt der Rat der Europäischen Union in einem überarbeiteten Dossier mit, das jetzt veröffentlicht wurde. Für die Sanierungstechnologien dürfte folgender Passus interessant sein: "Der Rat hat außerdem Hygieneanforderungen für Materialien aufgenommen, die mit Trinkwasser in Berührung kommen, wie etwa Leitungen. Dadurch soll die Qualität solcher Materialien verbessert werden, um die menschliche Gesundheit zu schützen und Verunreinigungen vorzubeugen."

Es sei bei der bisherigen Trinkwasserrichtlinie nicht gelungen, unionsweit einheitliche Hygieneanforderungen für Produkte zu schaffen, die mit Wasser für den menschlichen Gebrauch in Berührung kommen, heißt es weiter. "Dies macht es für die Hersteller schwierig und kostspielig, ihre Produkte in der gesamten Union zu vermarkten." Künftig soll es harmonisierte Mindestanforderungen für Materialien und Werkstoffe geben sowie einen EU-weiten Marktüberwachungsmechanismus.

Beim Rat der Europäischen Union handelt es sich um die Fachminister der einzelnen Mitgliedstaaten. Deutschland wird vertreten durch Umweltministerin Svenja Schulze.

Der nun vorgelegte Standpunkt des Ministerrates soll im nächsten Schritt durch das Europäische Parlament abgesegnet werden. Von einer Zustimmung sind die Minister überzeugt, da es sich bereits um die zweite Lesung handelt, in die bereits Korrekturen eingeflossen sind.Hier geht es zum Wortlaut der Stellungnahme.

Anders als EU-Verordnungen sind EU-Richtlinien sind keine unmittelbar wirkenden Gesetze. Sie müssen aber in der Regel innerhalb von zwei Jahren nach ihrer Verkündung durch die einzelnen Mitgliedstaaten umgesetzt werden. In Deutschland regelt die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) die Qualitätsanforderungen rund um das Trinkwasser. Davon ausgehend bildet die KTW-Leitlinie - zuletzt in diesem Sommer aktualisiert - die Bewertungsgrundlage für Materialien.

Zur Pressemitteilung des Europäischen Rates und zu allen relevanten Dokumenten gelangen Sie hier.

Im RSV beschäftigt sich der Arbeitskreis 1.3 mit der Erarbeitung eines Merkblattes zum Thema Sanierung von Trinkwasserleitungen mit Schlauchlinern.

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