Berstverfahren (Anschlussleitungen)

Mit den dynamischen bzw. statischen Berstverfahren werden vorhandene Altrohre mit einem Berst- und Aufweitwerkzeug zerstört und gleichzeitig ein Neurohr eingezogen. Beim dynamischen Berstverfahren  bringt ein modifizierter Bodenverdrängungshammer (Erdrakete) die Aufbruchkräfte dynamisch durch Schlag in die sprödbrechenden Altrohre ein; beim statischen Berstverfahren werden mit einer Zuglafette und Gestänge die Aufbruchkräfte kontinuierlich in die Altrohre aus duktilen und spröden Werkstoffen eingetragen.

Die Erneuerung erfolgt in der vorhandenen Trasse mit werkseitig hergestellten und qualitätsgeprüften Kunststoffrohren, meist HD-PE bzw. HM-PP, als verschweißte Langrohre bzw. als zugfest untereinander verbundene Kurzrohre. Für die Erstellung des Neurohres mit gleichem oder größerem Durchmesser sollte das umliegende Erdreich verdrängungsfähig und die Trasse möglichst geradlinig sein. Für die maschinellen Installation dienen als Zugang Start- und Zielgruben, in denen sich störende Bögen, Absturzstrecken, Anschlüsse etc. beseitigen lassen.

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Informationen zum Verfahren

Regelwerke
  • DIN EN 752-5
  • DIN EN ISO 11295
  • DWA-M 143-15
  • GW 302, GN2,GN3
  • GW 323
  • GW 325
Altrohrwerkstoff

Dynamisches Bersten:

Beton, Stahlbeton, Steinzeug, GG, PVC, AZ, FZ

Statisches Bersten:

Steinzeug, Beton, Stahlbeton, GG, Duktilguss, AZ, FZ, PE, PP, PVC, GFK, Stahl, Liner

Verhältnis zum Altrohr
  • Verlegung in vorhandener Trasse durch Zerstörung des Altrohres
  • Verdrängung der Bruchstücke in das umliegende Erdreich
  • Neurohr statisch selbsttragend
  • Altrohr (ab 50 mm für Gestänge bzw. Seilzug passierbar
Sanierbare Rohrverläufe
  • Schäden, die mit Reparatur bzw. Renovierung nicht sanierbar sind
  • Geradlinige Trassen,
  • leichte Bögen können vom flexiblen Gestänge durch-fahren werden
  • Dimensionsvergrößerung möglich
Erforderliche Zugänglichkeiten
  • Start- und Zielgrube im Bereich Altleitung
  • Revisionsschächte (ab 1m Durchmesser)
  • Eventuell Bodenöffnung in Bodenplatte
Einbauverfahren
  • Dynamisches Bersten: Zerstörung Altrohr durch Schlageinwirkung (Cracken, Bersten) und Einzug Neurohr (PE, PP, PVC, Stahl) unter konstantem Seilzug,
  • statisches Bersten: Einschieben eines Gestänges und anschließender Zerstörung von Altrohr (alle Rohrmaterialien, auch leicht bewehrter Beton) durch Schneiden, Bersten, Aufweiten unter stetiger Krafteinbringung und parallelem Einzug von Neurohr (meist PE, PP, PVC, GFK, Steinzeug, Beton)
  • Einzug von Neurohren jeweils als Rohrstrang bzw. als zugfest verbundene Einzelrohre
Anbindungstechniken
  • Anbindung an Hauptkanal (in offener Bauweise)
  • Anbindung im Schacht
Stärken des Verfahrens
  • Kurze Bauzeit, minimale Einschränkungen
  • Minimaler Erdaushub
  • Erneuerung bei massiven Schäden an Altrohren
Literatur
  • Rohrleitungserneuerung mit Berstverfahren, Praxisleitfaden für Planer, Auftraggeber und ausführende Bauunternehmer, 2.Auflage, Meinolf Rameil (Herausgeber), Vulkan-Verlag
  • Berstlining mit grabenloser Anbindung der Anschlusskanäle – Stand der Technik - und neue Möglichkeiten bei der grabenlosen Erneuerung, Jörg Sommer, Karl Schöngen KG, Salzgitter, https://ta-hannover.de/veranstaltungen/2018/03_18/sommer.pdf

Video

In diesem Film zeigt das Unternehmen Pfaffinger, wie die Erneuerung von Leitungen mit Hilfe des Berstverfahrens funktioniert.

Hersteller/ Zulieferer

Sanierungsfirmen