RSV-News Was passieren kann, wenn wir zu spät handeln, und welche Vorteile grabenlose Sanierungen von Entwässerungskanälen haben?

Am 30. Juli 2025 berichtete die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) über ein Problem, das unter der Oberfläche beginnt und Straßenschäden und -sperrungen verursachen kann: In Hannover wurden allein im ersten Halbjahr 2025 insgesamt 36 Straßen wegen kaputter Anschlussleitungen beschädigt. Grund dafür waren kaputte oder undichte Rohre, durch die Wasser in das Erdreich gelangt – mit der Gefahr von Unterspülungen. Oft seien defekte Anschlussleitungen der anliegenden Grundstücke oder vereinzelt auch Wurzeleinwuchs die Ursache für Straßenabsackungen.

Solche Schäden entstehen nicht über Nacht – sie sind oft eine Folge jahrelanger Vernachlässigung. Wenn zu spät saniert wird, sind häufig zusätzlich kurzfristig lokale Reparaturen und in der Folge aufwendigere Sanierungen öffentlicher Kanäle nötig. Besonders tragisch: Viele dieser Schäden sind vermeidbar, denn frühzeitige Inspektionen und grabenlose Sanierungen können größere Beschädigungen angrenzender Infrastruktur verhindern. Nach Kanalbrüchen sind minimalinvasive Verfahren häufig keine Option mehr – dann wird aufgegraben, gesperrt, umgeleitet. Und undichte Kanäle verursachen auch Umweltschäden und vermeidbare Kosten – durch Eindringen von Abwasser aus den Kanälen in das Erdreich und Eindringen von Fremdwasser von außen in die Kanäle, das in die Kläranlagen gelangt.

Und zur Veranschaulichung: Allein unter Hannover erstreckt sich das Kanalnetz auf rund 2.500 Kilometer – das entspricht der Entfernung von Hannover nach Lissabon. In ganz Deutschland sind es über 1,5 Millionen Kilometer an Abwasser-, Gas-, Frischwasser- und Stromleitungen. Die Netze altern – und das erfordert eine vorausschauende Strategie zur Erhaltung und zum Abbau des Sanierungsrückstaus..

Und es gibt ressourcenschonende Lösungen: Grabenlose Technologien ermöglichen effiziente, umweltschonende und kostengünstige Sanierungen, ohne Straßen aufzureißen. Wichtig ist dafür jedoch, rechtzeitig zu planen und zu handeln. Denn bei fortgeschrittenen Schäden sind grabenlose Verfahren oft nicht mehr einsetzbar.

Und ein Hinweis für private Grundstückseigentümer: Sie sind für die Anschlussleitungen zum öffentlichen Kanalnetz verantwortlich. Die damit verbundenen Pflichten sind in Deutschland nicht einheitlich geregelt. Aber auch für die Leitungen in Ihrer Verantwortung gilt: Rechtzeitige Inspektionen und wenn möglich grabenlose Sanierungen können helfen, Schäden an angrenzender Infrastruktur und spätere hohe Kosten zu vermeiden.

Foto: AdobeStock

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