Pressemitteilungen Aus "Fachkraft" wird "Umwelttechnologe"

Neuer Name, frische Lehrinhalte: Für die umwelttechnischen Berufe ist eine neue Ausbildungsordnung geplant. Sie soll ab 2024 gelten.

Es ist ein echter Durchbruch für mehr Attraktivität und Sichtbarkeit der Branche: Aus der "Fachkraft Rohr-, Kanal- und Industrieservice" wird der "Umwelttechnologe für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen", die "Fachkraft für Abwassertechnik" wird zum "Umwelttechnologen für Abwasserbewirtschaftung" – jeweils auch in der weiblichen Form.

Junge Menschen, die auf der Suche sind nach einem interessanten und sinnstiftenden Beruf, sollen mit der Umbenennung leichter den Zugang zur Branche finden. Der Begriff Umwelt im Namen macht ihnen klar: Mit der Ausbildung leisten sie einen nachhaltigen Dienst für den Erhalt von Trinkwasser-, Boden- und Gewässerqualität.

Mehr Zeit für Fachqualifikation

Die Namensänderung gehört zu den wesentlichen Neuerungen, die sämtliche vier umwelttechnischen Berufe betreffen. Die Inhalte der Ausbildung wurden ebenfalls angepasst, um den zunehmend spezialisierten Tätigkeiten in den einzelnen Berufen Rechnung zu tragen. So wird die Kernqualifikation zukünftig auf ein Jahr gemeinsame Ausbildung verkürzt, um mehr Zeit für die Fachqualifikation zu bieten. In der jetzigen, noch gültigen Ausbildungsordnung drücken Azubis aller vier Berufe eineinhalb Jahre gemeinsam die Schulbank.

Inspektion und Sanierung ausgeweitet

Im Ausbildungsrahmenlehrplan der Umwelttechnologen für Rohrleitungsnetze und Industrieanlagen wurden die Inhalte für Kanalinspektion und Instandhaltung von Rohrleitungsnetzen deutlich ausgeweitet. Im dritten Ausbildungsjahr soll der Bereich "Rohrleitungsnetze sanieren" verstärkt auf dem Stundenplan stehen.

Abschlussprüfung wird gestreckt

Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die Änderung der Prüfungsform. Bisher stand nach eineinhalb Jahren der Ausbildungszeit eine Zwischenprüfung an, die keinerlei Auswirkung auf die Abschlussprüfung hatte. Stattdessen soll es künftig nach einem Jahr die "Abschlussprüfung Teil 1" geben, die in das finale Gesamtergebnis mit einfließt. Die nun gestreckte Abschlussprüfung gibt Ausbildern die Möglichkeit, den Auszubildenden mehr Unterstützung anzubieten.

Damit die Ausbilder in den Betrieben die neuen Lehrinhalte umsetzen können, wird gerade eine Umsetzungshilfe erarbeitet. Diese soll den Betrieben Anfang 2024 zur Verfügung gestellt werden.

Erfolgreicher Kraftakt

Einen Ausbildungsberuf neu zu ordnen – das ist alles andere als einfach. Bei einer Sitzung im Sommer wurden die entscheidenden Hürden genommen. Hinter den Verbändevertretern - unter anderem der Verbände DWA, VDRK, RSV - liegen vier anstrengende Jahre der Planung, Diskussion und Ausarbeitung. Das finale "Go" für die neuen Ausbildungsinhalte wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) voraussichtlich gegen Jahresende gegeben. Erst mit der Veröffentlichung der neuen Ausbildungsverordnung wird der Schritt endgültig vollzogen.

Informationen:

www.dwa.de

www.vdrk.de

www.rsv-ev.de

Bildunterzeilen und Bildquellen

1. Reihe

links: Beim Einstieg in den Schacht ist Wissen rund um die Sicherheitstechnik gefragt - Umwelttechnik Franz Janßen GmbH

rechts: Der Umgang mit technischem Equipment ist ein wichtiger Baustein der Ausbildung zum Umwelttechnologen - Umwelttechnik Franz Janßen GmbH

2. Reihe

links:  Kanalsanierung mit minimalinvasiven Technologien steht künftig verstärkt auf dem Lehrplan - Sanierungstechnik Dommel GmbH

rechts: Der Umgang mit Reinigungsfahrzeugen will gelernt sein – Sanierungstechnik Dommel GmbH

3. Reihe

links: Wie gut ist der Zustand im Kanal? Das wird von Fachleuten regelmäßig überprüft – IBAK Helmut Hunger GmbH & Co. KG, Foto: Oliver Maier

rechts: Fahrbare Kameras, ferngesteuerte Fräswerkzeuge und mehr: Umwelttechnologen lernen damit umzugehen - RSV e.V.

4. Reihe

links: TV-Inspektion im Kanal: Die Bilder werden von der ferngestezerten Kamera direkt auf den Monitor übertragen. Wo die Kamera hinfährt, bestimmt der Inspekteur per Joystick - IBAK Helmut Hunger GmbH & Co. KG, Foto: Oliver Maier

rechts: Mit Technik-Knowhow in die Zukunft: Umwelttechnologen leisten einen wichtigen Beitrag für den Schutz von Trinkwasser-, Boden-, und Gewässerqualität – zum Beispiel durch die regelmäßige Inspektion von Kanälen per Kameratechnik – Rausch GmbH

5. Reihe

links: Damit Schmutz- und Regenwasser sicher ablaufen kann, wird in den Städten und Gemeinden in Deutschland grabenlos saniert. Damit müssen keinne Straßen aufgegraben werden. Das Basiswissen hierfür erlernen Umwelttechnologen während ihrer Ausbildung - Rohrsanierung Jensen GmbH & Co. KG

rechts: Bei der Kanalsanierung mit vor Ort härtenden Schlauchlinern ist Wissen rund um die Verfahrenstechnik gefragt - Diringer & Scheidel Rohrsanierunng GmbH & Co. KG

6. Reihe

links: Einbringen des Fräsroboters – Umwelttechnik Franz Janßen GmbH Rohr & Kanal

rechts: Einbringen eines Stutzenpackers – Umwelttechnik Franz Janßen GmbH Rohr & Kanal

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