RSV-News Newcomer brillieren in Kassel

Alles wie immer? Beim Schlauchlinertag und Reparaturtag gab's einige Überraschungen.

Zwei interessante Tage mit informativen Vorträgen, Diskussionen und Tipps von Experten – der Schlauchlinertag und Reparaturtag hatten es in sich.

Warum die Veranstaltungen in diesem Jahr dennoch anders waren als die Vorgänger-Versionen in der Vergangenheit? Unsere Bilanz in Stichpunkten:

Mehr Zeit für Smalltalk: Auch wenn normalerweise ein solcher Punkt eher eine Randnotiz wäre, so stellen wir ihn einmal nach oben. Denn im Jahr eins nach Corona wissen es Aussteller und Besucher zu schätzen, dass man in persönlichen Gesprächen viel mehr "mitnimmt" als in einer Online-Runde. Den Organisatoren ist es zu verdanken, dass hierfür genug Zeit gegeben wurde.

Klartext statt Lobhudelei: Eine interessante Debatte gab's zum Einstig des Deutschen Schlauchlinertags über Preissteigerungen, Sanierungaktivität und die Folgen von "Größer, Schneller, Weiter". Nach dem Motto "Das Bessere ist der Feind des Guten" stellte Markus Vogel die Werthaltigkeit der Systeme in den Fokus. Sein Aufruf: Die Technologie hat sich bewährt, allerdings sollte man dicht dran bleiben an der Technikoptimierung und Perfektionierung. Zu tun gebe es genug, wie etwa die Reststyrolminimierung oder die Analyse von Systemgrenzen.

Viel Knowhow, viele Newcomer: Die Referentenauswahl war in diesem Jahr besonders vielfältig. Das eine oder andere "bekannte Gesicht" war dabei, allerdings auch ein paar Newcomer. Die RSV-Experten Malte Nowak (Bockermann Firtze, Dokumentation) und Daniel Korczinski (ISAS, Asbestfaserzementrohre) sorgten für interessante Einblicke. Jan Martin Horn von der SOKA-Bau klärte auf, warum zum Beispiel Schlauchlining immer eine Bauleistung ist – das war nicht jedem so bekannt. Interessante Beispiele aus der Praxis und wertvolle Tipps für den Sanierungsalltag kamen zudem von Mücahit Özgür (Kasselwasser, Sanierung von privaten Anschlussleitungen), Ines Hamjediers (Güteschutz Kanalbau, LV-Texte) sowie Michelle Peeck (Siebert + Knipschild, Qualitätsfragen). Für staunende Blicke sorgten unter anderem Anja Janßen (Franz Janßen Umwelttechnik Rohr und Kanal) und zahlreiche Außenvorführungen.

Kommunikation als Querschnittsthema: "Die Regeln gibt es, sie werden nur nicht angewendet" – "Es fehlt vielfach das Verständnis" – "Wir müssen es einfach halten, um das Personal nicht zu überfordern" – Aussagen wie diese zogen sich wie ein roter Faden durch das Programm. Zum Ende des Reparaturtages zeigte Kommunikationsexperte Sissis Kamarianakis in seinem Vortrag, dass es zum Beispiel beim Fachkräftemangel maßgeblich davon abhängt, wie Unternehmen und Netzbetreiber sich nach außen darstellen.

Die Hybrid-Ausgabe der Veranstaltung zog, wie im vorherigen Jahr, vergleichsweise wenige Besucher nach Kassel. Von rund 90 Personen wurde das Geschehen online verfolgt. Für das nächste Jahr wünschen sich vor allem die ausstellenden Unternehmen mehr Teilnehmer in Präsenz beim Schlauchlinertag.

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