RSV-News Startschuss für neue Umwelttechnik-Berufe

Ziel ist die Neuordnung ab 1. August 2023. Der RSV macht sich für Sanierungsinhalte stark.

In einem Gespräch beim Wirtschaftsministerium in Berlin wurden von den beteiligten Verbänden jetzt die Anträge zur Neuordnung der umwelttechnischen Berufe an das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) übergeben. Damit fällt der Startschuss zur weiteren Bearbeitung durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), das in Deutschland für die Ausbildungsordnungen zuständig ist.

"In Anbetracht des hohen Sanierungsbedarfs bei Leitungsnetzen freuen wir uns, dass endlich Dynamik in die Sache kommt. Jetzt beginnt aber die Arbeit aber erst", sagt Benedikt Stentrup, Obmann des RSV-Arbeitskreises Fachkräfte. Die Mitglieder arbeiten bereits seit einigen Monaten intensiv an der Modernisierung der Inhalte - im Austausch mit dem VDRK, GSTT und rbv. Das Ziel: Das Berufsbild "Fachkraft Rohr-, Kanal- und Industrieservice (RKI)" soll zukunftsfähig gemacht werden und um Wissen zur Sanierung ergänzt werden.

Nach den Vorschlägen des Arbeitskreises sollen künftig die verschiedenen Sanierungsverfahren in wiederkehrender Struktur in der Ausbildung eingebunden sein - Verfahrensablauf, Systemkomponenten, Qualitätsparameter, Systemgrenzen, Dokumentation. Sowohl die Renovierung als auch die Darstellung der Reparaturverfahren (z. B. Roboter-Injektionsverfahren, Kurzliner, Edelstahlmanschetten, mineralische Reparaturen in begehbaren Kanälen) werden nun für die Ausbildungsinhalte vorgeschlagen. Insgesamt 18 bis 25 Wochen sollen im Berufsbild für die Grundlagen in der Kanalsanierung verfügbar sein.

Seit 2002 gibt es die umwelttechnischen Berufe, zu denen unter anderem die Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice gehört. Einer der Kritikpunkte, die sich seit Jahren in der Praxis zeigen: Die Grundlagen der Sanierung kommen in der überbetrieblichen Ausbildung zu kurz, zumal ein besonderes Verständnis für Systeme und Prozesstechnik gefordert ist. Zudem ist der Berufstitel ”Fachkraft RKI” nicht attraktiv für junge Leute, die sich nach der Schule fürs Berufsleben klarmachen.

Vorgeschlagen wird auch die Umbenennung der UT-Berufe in "Fachkraft für Umwelttechnik", wobei weiterhin die Unterteilung auf vier unterschiedliche Berufsschwerpunkte beibehalten werden soll. Hier ist auch die Zustimmung aller Tarifparteien gefragt.

Und so geht's weiter:

In einem Eckwertepapier haben die Verbände der Wasserwirtschaft grundsätzliche Änderungen abgestimmt und im Zuge eines Antragsgesprächs eingereicht. Wenn der Bund-Länder-Koordinierungsausschuss dem Antrag zustimmt übergibt das BMWi den Antrag an das zuständige Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Das Institut beteiligt dann die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite, die für den weiteren Prozess jeweils Sachverständige benennen. Die Arbeitgeberseite wird durch ein Kuratorium betreut und begleitet.

Bildquelle: Dommel Sanierungstechnik

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