RSV-News – Kanalgipfel 2025: KI, Netzerhalt und Machermentalität im Mittelpunkt
Der Kanalgipfel 2025 bot inspirierende und zum Nachdenken anregende Vorträge zu Erhalt und Betrieb von Kanalnetzen. Sie stießen auf großes Interesse bei den Tagungsgästen. Nach den Vorträgen beteiligten sich viele Tagungsgäste an den regen Diskussionen. Die Mehrheit der ca. 170 Anwesenden nahm Anregungen für die zukünftige eigene Arbeit mit.
Mehr machen!
Der Sanierungsrückstau zum Werterhalt der Kanalinfrastruktur für die Abwasserent- und die Trinkwasserversorgung wurde behandelt. Mehr und schneller machen! Es wurden Maßnahmen diskutiert, die dazu beitragen können, tatsächlich den ermittelten Bedarf umzusetzen. Viele Betreiber schaffen es nicht, die zur Verfügung stehenden Gelder einzusetzen. Lange und unnötig bürokratische Genehmigungsphasen sowie Personalmangel auf Auftraggeber- und Auftragnehmerseite sind oft die Gründe dafür, aber durchaus auch fehlender Mut und fehlende Machermentalität spielen eine Rolle. Beispiele aus den vergangenen Jahrzehnten zeigten, dass zu der Zeit häufig mit weniger Personal mehr gebaut und umgesetzt wurde.
Datenmanagement und KI-basierte Substanzbewertungen
Vorträge zum Datenmanagement und zur Nutzung von KI sollten zur Beantwortung der Frage beitragen, ob durch KI-basierte Substanzbewertung Engpässe durch Personalmangel ausgeglichen werden können. Eindeutig war, dass KI die Fachkompetenz von Menschen nicht ersetzen kann, durchaus aber neue Erkenntnisse liefern und mühsame „Handarbeit“ verringern. Ihre Nutzung wirft aber auch neue Fragen auf. Wie Ergebnisse transparent und einheitlich dokumentiert werden, beispielsweise? Wie die ermittelten Daten geprüft, bewertet und gegebenenfalls gefiltert werden sollen, war eine andere Frage. Welche Entscheidungsmodelle sollen angewendet werden?
Interkommunale Zusammenarbeit, Politik, Recht und Nachhaltigkeit
Interkommunale Zusammenarbeit, Politik, rechtliche Aspekte, wie zur Rechtsform der Netzbetreiber, und Nachhaltigkeitskriterien kamen auch zur Sprache. Diese Themen bieten erhebliches Potenzial zur Effizienzsteigerung und Beschleunigung von der Planung, über die Ausschreibung bis zur Ausführung.
Und ein gutes Miteinander in schönem Ambiente
Und nicht zuletzt trugen die gute Organisation durch die Teams von Dr. Robert Stein und Prof. Karsten Kerres, die schöne Kulisse in der Zentralheize Erfurt und der reibungslose Ablauf zum Gelingen bei.