Podcasts "ISAS trifft..." Stefan Rausch

Einen Blick auf die Branche wirft der Geschäftsführer der Rausch GmbH – über TV-Inspektion, Dichtheitsprüfung, Fräsroboter hinaus.

Stefan Rausch wollte vor Jahren nur für drei Monate in diese Branche schnuppern, ist mittlerweile 37 Jahre in dem Beruf und hat den Spaß nie verloren. "Es ist sehr sehr interessant mit Produkten und Produktentwicklungen zu arbeiten, die es eigentlich in dieser Form ja noch gar nicht gab. Es war so ein bisschen wie, ich möchte sagen:Jugend forscht." Im Interview mit Alexander Jung spricht Stefan Rausch unter anderem über die Unterschiede der internationalen Märkte zum deutschen Markt, über seinen Blick auf die Branche und seine Vision der nächsten Jahre.

Den Podcast gibt es über den Link anchor.fm/ISAS sowie über die Plattformen Spotify und Apple Podcasts.

Stefan Rausch zu...

technischen Innovationen: "Die Entwicklung ist wahnsinnig"

Wenn wir ganz weit zurück gehen, dann haben wir damals noch über ein Blatt Papier aufgeschrieben, was wir gesehen haben. Wir haben Polaroidfotos gemacht, die wir auf den Bericht geklebt haben. Dann haben wir irgendwann angefangen, Computerberichte zu machen. Heute reden wir von KI. Also die Entwicklung ist wahnsinnig.

Es kamen irgendwann Satellitenkameras dazu, die vor Jahren niemanden interessiert haben, dann Schwenkkopfkameras – da hieß es: „Ja warum sollen wir denn in die Hausanschlüsse reingucken?“ Heute ist es ein riesengroßes, internationales Geschäft.

seinem Blick auf die Branche: "Wir sind aktiv im Umweltschutz tätig - das muss man immer einfach mal sagen"

Die Abwasserbranche selbst, denke ich mal, ist krisensicher. Wir haben in den letzten Jahrzehnten etwa im Jahr 2008/09 die Krise gehabt, da gab es vielleicht mal einen kurzen Stopp, aber dann lief es weiter. Die letzten drei Jahre, das wissen wir auch, da war es auch schwierig und trotzdem ist die Abwasserbranche weitergelaufen. Die Abwassernetze werden nicht jünger, Anforderungen an den Umweltschutz werden immer höher und ich denke, das sollte jeder, der in dieser Branche tätig ist, merken.

Wir sind aktiv im Umweltschutz tätig. Und auch das muss man immer einfach mal sagen! Über die Jahre hier hieß es immer: „Warum soll Geld in Abwasserkanäle reingesteckt werden?! Einen Spielplatz, den kann der Bürger sehen - aber einen Abwasserkanal nicht."

den internationalen Unterschieden: "Gesetzgebung in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die Schärfste"

"Die Gesetzgebung in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die Schärfste. Die Probleme sind im Prinzip weltweit dieselben: Exfiltration, Infiltration etc. In den USA gibt es ein Thema: Wenn die Gasleitungen unterirdisch vorangetrieben werden, passiert es oft, dass Grundstücksentwässerungsleitungen durchbohrt werden, sogenanntes Crossbore. Dann ist es passiert, dass diese Rohre verstopft sind und durch den Rohrreinigungsdienst zerstört wurden und somit Gas austreten konnte und Explosionen, gerade im Bereich Kalifornien, passiert sind. Dann kam eine Gesetzgebung, dass alle Abwasserrohre untersucht werden müssen, wenn dort Gasleitungen unterirdisch vorangetrieben werden."

zu Corona: "Es war teilweise gespenstisch hier"

"Wir mussten eigentlich maximal auf die Bremse treten, weil keiner wusste, was passiert mit dem Markt. Es war teilweise gespenstisch hier, da keine Telefonate ankamen. Jeder hatte irgendwie Angst, was passiert.  Nach einem Vierteljahr kamen die ersten Kunden wieder, weil sie gemerkt haben, es ist doch nicht so schlimm und wir müssen weiterhin Abwasserkanäle angucken, reinigen und sanieren. In den USA hat es etwas länger gedauert. Im Großen und Ganzen war es eine Herausforderung."

seinen Visionen der nächsten zehn Jahre: "Partnerschaften erweitern den Horizont."

„Wir werden weiter mit aller Kraft daran arbeiten, […] unsere Vision, nämlich marktgerechte, perfekte Systeme zu bauen, weiterzumachen, unsere Marke zu stärken. […] Es ist wichtig, ein super Team weiter zu pflegen – das ist das aller Wichtigste, denn ohne das Team könnten wir alle nicht das leisten, was wir zusammen tun – ob das ein Ingenieurbüro ist oder ein Hersteller. Das spielt keine Rolle. Das Team zählt.“

„Partnerschaften machen mehr Spaß und erweitern den Horizont und man kann nicht alles alleine machen.“

Jung bestätigt, es habe sich in den letzten Jahren viel getan: „Weg von Konkurrenz, hin zu Partnerschaften, weil der Markt ist ja für alle da und ich denke, Partnerschaften machen auch mehr Spaß.“

Erfahrungen, die er an jüngere Führungskräfte weitergeben würde: "Ehrlichkeit ist besonders wichtig."

Ehrlichkeit ist besonders wichtig, sowohl im Umgang mit Mitarbeitern, als auch mit den Kunden. Viele Menschen müssen Ehrlichkeit aber zunächst lernen. Das Team ist auch sehr wichtig. Jeder muss von dem Weg überzeugt sein, den man gehen will.

„Wenn man hinter diesen Dingen steht, kann man alles schaffen, was man möchte.“

Der Podcast zum Anhören:

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