Ausbildung

Im Bereich Kanalsanierung arbeiten in Deutschland mehrere tausend Menschen - bei Herstellern, ausführenden Unternehmen und Ingenieurbüros. Vom klassischen "Bauarbeiter" sind die meisten Tätigkeiten relativ weit entfernt. Da es sich um eine technologisch anspruchsvolle und vielseitige Arbeit handelt, sind gute Leute gefragt.

Ohne eine gute Ausbildung läuft nichts. Allerdings gibt es keinen Lehrberuf "Rohrleitungssanierer". Stattdessen wählen Schulabsolventen üblicherweise eine Ausbildung als Fachkraft RKI oder als Rohrleitungsbauer/-in. Hier werden die Grundlagen für die Arbeit vermittelt, aber auch Kenntnisse aus dem Bereich der Sanierung. Das meiste lernen Azubis natürlich in der Praxis bei den zahlreichen erfahrenen Ausbildungsbetrieben im RSV.

Bei den Ausbildungsberufen wird man im Betrieb ausgebildet und bekommt in spezialisierten überbetrieblichen Ausbildungszentren die Grundlagen vermittelt, wie zum Beispiel bei der Bau-Bildung Sachsen in Leipzig.

Welche Voraussetzungen gelten?

  • Idealerweise mindestens einen mittleren Schulabschluss, Realschulabschluss
  • Ein technisches Faible
  • Ein Gefühl für Umwelt- und Gewässerschutz

Ausbildungsberufe in der Rohrsanierung

Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice (RKI)

Berufsbeschreibung von der Bundesagentur für Arbeit

Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice kontrollieren im Schwerpunkt Rohr- und Kanalservice z.B. die Abwasserkanäle von Privathäusern auf undichte Stellen oder Verunreinigungen. Dazu verwenden sie Spezialkameras und dichten mithilfe ferngesteuerter Roboter Schadstellen ab. Im öffentlichen Kanalnetz führen sie Routinekontrollen durch, prüfen Rohre, Becken und wasserführende Rinnen auf Dichtheit und veranlassen notwendige Reparaturen. Im Schwerpunkt Industrieservice entleeren, reinigen und warten sie Pumpanlagen, Tanks, Tankwagen und Abfüllanlagen, aber auch Gär- und Getränkebehälter. Mit Spezialgeräten wie Hochdruckwasser- oder Vakuumsauggeräten entfernen sie Rückstände, Ablagerungen oder Verunreinigungen und entsorgen diese umweltgerecht.

Beispielhafte Aufgaben

  • Prüfung privater und öffentlicher Abwasserkanäle, zum Beispiel mit Spezialkameras
  • Zustandserfassung von Grundstücksentwässerungsanlagen
  • Wartungs- und Reparaturarbeiten an Abwasserkanälen
  • Abdichtung und Reparatur von kleinen Beschädigungen in Kanalbauwerken und im Kanalnetz – durchführen bzw. veranlassen, z. B. mithilfe von Kanalrobotern

Berufsbeschreibung mit Video (07:25 min) auf arbeitsagentur.de

Potenzielle Ausbilder

Folgende Unternehmen bieten typischerweise duale Ausbildungsgänge an:

  • Ausführende Unternehmen
  • Hersteller

Diese und weitere Mitglieder des RSV finden Sie in unserer Mitgliedersuche.

Rohrleitungsbauer/-in

Berufsbeschreibung von der Bundesagentur für Arbeit

Rohrleitungsbauer/innen stellen Rohrleitungssysteme für Wasser, Gas, Öl oder Fernwärme her und warten diese. Bevor sie Rohre verlegen, schachten sie die Rohrgräben aus und sichern sie ab. Dann lassen sie die benötigten Rohrteile in die Grube hinab. Größtenteils verwenden sie Normrohre. Spezielle Einzelstücke wie Abzweige oder Biegungen, die nicht fertig bezogen werden können, stellen sie in ihrer Werkstatt selbst her. In der Baugrube verbinden sie die Rohrteile zu einer belastbaren und dichten Leitung, die z.T. auch hohem Druck standhalten muss. Je nach Material des Rohres verschweißen, verkleben oder verschrauben sie die Einzelstücke. Sie bauen auch Abzweige, Absperrschieber und Messvorrichtungen ein. Danach nehmen sie eine Dichtheitsprüfung vor und schließen die Rohrgräben. Daneben übernehmen sie auch Reparatur- und Wartungsarbeiten an Leitungen: Sie beheben beispielsweise Rohrbrüche oder schließen Haushalte an ein Versorgungsnetz an.

Beispielhafte Aufgaben

  • Ausschachten und Absichern von Rohrgräben
  • Hinablassen der Rohrteile
  • Verkleben oder Verschweißen von Rohrteilen
  • Dichtheitsprüfungen
  • Anschluss von Häusern an das Leitungsnetz

Berufsbeschreibung mit Video (08:14 min) auf arbeitsagentur.de

Potenzielle Ausbilder

Folgende Unternehmen bieten typischerweise duale Ausbildungsgänge an:

  • Ausführende Unternehmen

Diese und weitere Mitglieder des RSV finden Sie in unserer Mitgliedersuche.

Kanalbauer/-in

Berufsbeschreibung von der Bundesagentur für Arbeit

Kanalbauer/innen verlegen Rohre aus Beton, Steinzeug, Kunststoff und Metall. Sie bauen Abwassersysteme und -leitungen vom kleinen Hausanschluss bis hin zu großen Abwassersammlern. Hierzu vermessen sie zunächst die Arbeitsstrecke und sichern die Baustelle. Anschließend heben sie Schächte und Gräben aus, legen diese trocken und sichern sie beispielsweise mit Kanaldielen oder Spundwandprofilen ab. Sie verlegen die Rohre und überprüfen deren Dichtheit, um sicherzustellen, dass keine Abwässer ins Grundwasser sickern. Außerdem halten sie Abwassereinrichtungen instand und sanieren alte Rohre.

Beispielhafte Aufgaben

  • Verlegen von Rohren aus Beton, Steinzeug, Kunststoff und Metall
  • Bauen von Abwassersystemen und -leitungen - vom kleinen Hausanschluss bis hin zu großen Abwassersammlern
  • Vermessen und Sichern von Baustellen
  • Ausheben von Schächten für die Verlegung von Rohren
  • Prüfung der Dichtheit
  • Sanierung schadhafter Rohre

Berufsbeschreibung mit Video (07:00 min) auf arbeitsagentur.de

Potenzielle Ausbilder

Folgende Unternehmen bieten typischerweise duale Ausbildungsgänge an:

  • Ausführende Unternehmen
  • Hersteller

Diese und weitere Mitglieder des RSV finden Sie in unserer Mitgliedersuche.

Weitere Ausbildungsberufe

Folgende Ausbildungsberufe sind in der Rohrleitungssanierung anzutreffen:

Welche Firmen bilden aus?

Ausbildende Firmen und weitere Mitglieder des RSV finden Sie in unserer Unternehmenssuche.

Ein Tag auf der Baustelle - Beispiel der Firma Aarsleff

Was macht eigentlich eine Sanierungskolonne auf der Baustelle? Unser Mitglied Aarsleff zeigt an einem Beispiel was man dort so alles erlebt.

Ein Tag auf der Baustelle: So läuft's ab bei Aarsleff...?

DWA-Portal informiert über Ausbildung in der Wasserwirtschaft

VDRK entwickelt eLearning für RKI-Fachkräfte

Digitalisierung im Bildungsbereich – darauf bauen der Verband der Rohr- und Kanal-Technik-Unternehmen e. V. und Bau Bildung Sachsen e. V. In der innovativen Lernplattform "VDRK eLearning Academy" können Auszubildende als Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice (RKI) digitale Lernmedien abrufen. Die Inhalte werden innerhalb der nächsten drei Jahre durch die zwei Verbände entwickelt und veröffentlicht.

Im Zeitalter von Remote-Office und Home-Schooling geht der digitale Wandel auch am Bildungsbereich nicht vorbei. Mit der neuen eLearning Academy soll die Ausbldung im Bereich RKI umfassend modernisiert werden. Ziel sei laut VDRK, die Auszubildenden durch ein begleitendes eLearning-Angebot bestmöglich zu fördern und zu unterstützen.

Hierfür komme ein pädagogisch-didaktisches Konzept zum Einsatz, das sowohl die bekannten Lernfelder des Rahmenlehrplans (RLP) sowie die Anforderungen aus Industrie und praktischer Ausbildung berücksichtigt. Das Ergebnis: Theorie und Praxis vereint in einem Mix aus Web Based Trainings, Videos und Quizzes. Denn "die Wissensvermittlung soll kurzweilig sein, Spaß machen und durch einen hohen und aktuellen Praxisbezug den Lernerfolg und damit auch den Erfolg der Ausbildung steigern", sagt der VDRK.

Ein integriertes Lernmanagement System (LMS) und ein Learning Record System (LRS) sollen volldigital die Lernprofile eines jeden Auszubildenden individualisieren. Mit den ersten Erfolgen seie bereits nach Ablauf des ersten Projektjahres zu rechnen, so der Verband.

Alle Informationen zum VDRK eLearning finden sich auf vdrk.de.

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